Die Stiftung

 

Wir, die Stifter, engagieren uns schon seit vielen Jahren für den

Lampertheimer Altrhein und das Naturschutzgebiet Lampertheimer Altrhein. Dieses Gebiet liegt im südlichen Hessen, ist Teil der Metropolregion Rhein-Neckar und des alten Kulturgebietes Kurpfalz. Es ist Hessens drittgrößtes Naturschutzgebiet. 

 

Bereits vor der Rheinbegradigung war 1869 die Lampertheimer Altrheinschlinge durch den Landdamm geteilt worden (Abb. 2: "A"), damals noch ohne den erst 1913 eingebauten Durchlass ("Bau") (SIMON 2012), in den nördlichen Arm ("Altrhein") und den südlichen ("Heegwasser", "Rallengraben", "Welsches Loch").


Ursprünglich endete auch der "Altrhein" im Welschen Loch, doch wurde im Zuge der Rheinbegradigung ein neuer Verlauf nördlich am Welschen Loch vorbei geschaffen (Abb. 2: "C"). Zweifellos wurde dadurch die Schifffahrt vom Neurhein zum Lampertheimer Hafen am Landdamm wesentlich erleichtert. Die alte Mündung des Altrheins in das Welsche Loch, die etwas nördlich des heutigen Beobachtungsturms lag, wurde durch einen Damm verschlossen (Abb. 2: "B"). Dieser bildet heute das Westufer des viel später ausgebaggerten Fretterlochs.


Seit damals existieren also zwei bei Niedrigwasser weitgehend getrennte Gewässersysteme:
a) die Bundeswasserstraße "Altrhein" als stehendes, kanalartiges Gewässer im Rückstau des Neurheins, mit dem
"Fretterloch" als künstliches Nebengewässer im NSG (angelegt u.a. als Wendeplatz für Frachtschiffe), und
b) das innere Altwassersystem im NSG mit Heegwasser, Rallengraben und Welsches Loch als eine Kette von Altwässern mit unterschiedlichem Wasserspiegel, verbunden durch flache Fließstrecken, die letztlich in den "Altrhein" nahe seiner Mündung entwässern.


Der Wasserspiegel im Altrhein entspricht stets dem Rheinwasserstand an der Altrheinmündung. Dies ist insofern
wichtig, als der "Altrhein" die heutige Überflutungsaue im Norden und Osten umschließt und dabei mehrere Kilometer flussaufwärts ausgreift. Der Wasserspiegel im "Altrhein" ist hier bei Niedrigwasser stets tiefer als der Rheinwasserstand auf gleicher Höhe, und als die Gewässer im Naturschutzgebiet und das Grundwasser. Das bedeutet: der "Altrhein" entwässert die Auen. Dies ist NICHT eine natürliche Situation, sondern ein Zustand, der aus wirtschaftlichen Gründen künstlich geschaffen wurde und aufrecht erhalten wird.

 

Der Altrhein und das Naturschutzgebiet mit seinen naturnahen Gewässern ist bekannt für seine urwüchsige Auenlandschaft, seltene Pflanzenarten und seine reiche Vogelwelt. Deswegen wurde es in das europäische Schutzgebietsnetz NATURA 2000 aufgenommen und dient den Menschen in der Region als Naherholungsgebiet.

 

 

Unser Ziel

Mit unserer Stiftung setzen wir uns für den Schutz und für die Erhaltung dieses Kleinodes als Naherholungsgebiet ein und versuchen im Dialog zwischen den Konflikten eines geschützten Flora-Fauna-Habitats und einer landwirtschaftlich und touristisch genutzten Fläche zu vermitteln. Da dies aber nur durch viele Multiplikatoren möglich ist, hoffen wir auch weiterhin Unterstützung für unsere Bemühungen zu finden und mit unseren Beiträgen ein breites Interese für eine gemeinsame Sache zu wecken.